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Bootsberatung

 

 

Die Führerscheinfreiheit bis 15 PS ist mit Wirkung vom 17. Oktober 2012 in Kraft getreten für weitere Informationen, (bitte hier anklicken)



Sehr geehrte Kunden,

Sie interessieren sich für ein Schlauchboot? Eventuell mit Motor?

Die vielen unterschiedlichen Angebote und Ausführungen verwirren und verunsichern bei der Entscheidung für das richtige Boot.

Wir möchten Ihnen daher an dieser Stelle eine kleine Hilfestellung leisten.

Wir wollen auf die Besonderheiten verschiedener Schlauchboot-Typen, eingesetzter Materialien, unterschiedlicher Schlauchboot-Böden und Farben eingehen. Auch möchten wir Ihnen bei der Wahl einer eventuellen Motorisierung Ihres Bootes einige Anregungen geben. Zum guten Schluss soll dann auch unsere Empfehlung für sinnvolles Zubehör nicht zu kurz kommen.

Wir hoffen, Ihnen damit die „Qual der Wahl“ bereits im Vorfeld ein bisschen erleichtern zu können.

Selbstverständlich laden wir Sie darüber hinaus sehr gerne in unser Ladengeschäft zu einer detaillierten Beratung ein und stehen Ihnen auch telefonisch oder per e-mail jederzeit zur Verfügung.

Lassen Sie uns zunächst einen Blick auf unsere verschiedenen Bootsformen werfen:


Merkmal Bugform

Wir unterscheiden bei unseren Booten zwischen dem spitzen Bug und dem halbrunden Bug.

Der spitze Bug findet sich in unserer DSA-Serie sowie in unserer Master-Serie wieder. Die spitz zulaufende Bugform vermittelt sofort Sportlichkeit und Agilität. Sie bietet jedoch im Vergleich zu Booten mit halbrundem Bug vorne etwas weniger Platz.

Den halbrunden Bug, der auch als „Banana Cut“ bezeichnet wird, finden Sie bei unseren Serien DSD, Orca und Floh. Der Bugbereich des Bootes bietet viel Platz. Das Boot sieht auf den ersten Blick nicht so sportlich aus, auf die Fahrmanöver hat dies jedoch keinen großen Einfluss. Diese Bugform hat sich z.B. für Angler aber auch für den Einsatz als Tenderboot bewährt – also überall dort, wo maximaler Platz bei gleichzeitig kompakter Form gesucht ist.

Wenden wir uns nun den wichtigsten, im Schlauchbootbau verwendeten Materialien zu:

Merkmal Schlauchmaterial

Standardmäßig werden unsere mission-craft Schlauchboote aus PVC mit einer Wandstärke von 0,9mm bei gleichzeitig hohem Flächengewicht gefertigt. Diese Qualität erfüllt die Erwartungen in der Regel vollkommen ausreichend. Das hohe Flächengewicht des Materials führt einerseits zu hoher Robustheit und nimmt nicht jeden Kontakt mit Angelhaken, Muschelbänken, Steinen, etc. übel. Es schlägt sich andererseits aber auch in einem leicht höheren Bootsgewicht im Vergleich zu anderen Herstellern nieder.

Unsere Master-Serie wird aus 1,2mm starkem und sehr widerstandsfähigem Kunststoffgewebe hergestellt. Dieses Material ist für den professionellen Einsatz bestens geeignet. Für Taucher, Rettungskräfte oder den harten Arbeitseinsatz ist dieses Material unsere Empfehlung. Sehr hohe Abriebfestigkeit und Durchstichfestigkeit für diese speziellen Zwecke haben sich im Einsatz bewährt.

CSM – ein extrem widerstandsfähiges Elastomer, welches unter dem Oberbegriff Hypalon (einem Warenzeichen von DuPont Performance Elastomers) Weltruf erlangt hat – stellt aus unserer Sicht das Optimum aus geringstmöglichem Gewicht und höchstmöglicher Robustheit dar. Wenn Sie es wünschen, erstellen wir Ihnen gern ein individuelles Angebot für ein aus CSM-Material hergestelltes Schlauchboot.

Temperatureinflüsse (z.B. intensive Sonneneinstrahlung oder Kälte) wirken sich auf die in den Schläuchen enthaltene Luft und auf die Schläuche selbst aus. Alle von uns verwendeten Schlauchmaterialien passen sich diesen unterschiedlichen Bedingungen an.

Da sich Luft veränderten Bedingungen schneller anpasst, als das Schlauchmaterial, ist geringfügig erforderliches Nachpumpen bei abnehmender Temperatur normal für jegliche Schlauchbootmaterialien.

Zunehmende Temperatur – und sich so ausdehnende Luft – führt nicht zu Beschädigung oder gar Platzen der Schläuche, da unsere Boote mit Sicherheitsventilen ausgestattet sind und zu hohen Druck sofort entweichen lassen.

Kommen wir nun zu den verschiedenartigen Schlauchboot-Böden:

Merkmal Boden-Ausführung

 

 Holzlattenboden Vorteil
geringes Gewicht, schneller Aufbau des Bootes

 
Nachteil
keine durchgehende Stand-fläche im Boot, geringe Stabilität, kein Kiel am Boot
Einsatzzweck
für den schnellen Einsatz am Gewässer bestens geeignet

 
 Holzboden Vorteil
durchgehende Standfläche, sehr gute Stabilität durch Alurahmen, Anti-Rutsch-Holzanstrich, relativ leiser Boden ideal für Angler, angenehm auch für Bar-
füßler


 
Nachteil
tendenziell: Lackschäden, die nachgebessert werden müssen, Wasseraufnahme bei unregelmäßiger Pflege und somit Aufquellen oder gar Risse, also pflegebedürftiger da Naturwerkstoff

 
Einsatzzweck
für den Freizeitsportler wie für den Angler der beste Kompromiss, auch für die Mitnahme von Hunden geeignet




 
 Aluminiumboden Vorteil
so gut wie wartungsfrei, sehr gute Stabilität im Boot








 
Nachteil
rutschempfindlich bei Nässe, lauter Boden (knacken), für das Friedfischangeln nur eingeschränkt zu empfehlen, sehr steifer Boden mit geringer Fexibilität, unangenehm für Barfüßler



 
Einsatzzweck
für alle, die viele schwere Güter im Boot haben wie z.B. Taucher oder wo eine sehr hohe Stabilität gefragt ist





 
 Hochdruckluftboden Vorteil
geringes Gewicht, sehr schneller Aufbau, geringes Packmaß, sehr leiser Boden ideal für den Friedfischer, angenehm auch für Barfüßler




 
Nachteil
geringe Stabilität, anfällig für Löcher und Risse ( beim Angler ), schlecht zu reparieren, da der Boden mit Hochdruck betrieben wird




 
Einsatzzweck
für den schnellen Einsatz am Gewässer, sowie für den Freizeiteinsatz am Strand, sehr gut für den Tenderboot-Einsatz, und immer da, wo das Gewicht eine Rolle spielt


 
 Festrumpfboden Vorteil
sehr hohe Stabilität je nach Entwurfskategorie, unempfindlich bei Bodenkontakt, hervorragende Laufeigenschaft, problemloses Anbringen von Konsolen oder Ähnlichem

 
Nachteil
sehr hohes Gewicht, größeres Packmaß, etwas behäbiger bei Fahrmanöver, größere Boote sind nur mit Trailer zu transportieren




 
Einsatzzweck
für raue Gewässer, optimal für Konsolen und Anbauten im und am Boot, für hohe Geschwindigkeiten geeignet, kann auch als Arbeitsboot genutzt werden



 


Legen wir dann unser Augenmerk auf die Farbe Ihres Bootes:

Merkmal Bootsfarbe

Das derzeit angebotene Farbspektrum unserer Boote ist bewusst begrenzt. Es handelt sich um in der Praxis vielfach getestete und widerstandsfähige Farben, die auch bei längerer Lichteinwirkung nur minimal ausbleichen.

Bezüglich des Aufheizens der Schläuche bei Sonne gilt: Je dunkler die Farbe, desto größer die Tendenz zur Wärmeentwicklung auf der Schlauchoberfläche. Je nach persönlichem Empfinden wird dies als mehr oder weniger angenehm eingestuft.

Helle Bootsfarben tendieren bei häufiger Benutzung dazu, „schmutzig“ zu wirken und bedürfen daher intensiverer Pflege, als zur normalen Aufrechterhaltung der Qualität des Bootes. Sie werden dahingegen bei Sonneneinstrahlung auf der Schlauchoberfläche nicht so warm.

Tipp für Angler:

Fische können jeden Gegenstand an der Wasseroberfläche – unabhängig von Farbe und Größe – grundsätzlich erkennen, sobald er im begrenzten Sichtfeld ist. Beeinflusst wird dies nur durch die Tiefe, in der der Fisch steht sowie durch die gleichzeitige Trübung des Wassers. Nur in absolut dunklen Nächten oder extrem trüben Gewässern ist dies nicht relevant. Beim Angeln vom verankerten Boot empfiehlt sich daher tagsüber und in hellen Nächten – abhängig von der Trübung des Wassers und der Angeltiefe – in der Regel mindestens 10 – 15 Meter von der Angelstelle entfernt zu ankern.

Einen interessanten Bericht über die Farbwahrnehmung von Fischen finden Sie hier:

Tipp für Naturbeobachter:

Wenn Sie beim Wasserwandern Tiere aus der Nähe beobachten möchten, berücksichtigen Sie, dass Tiere gegenüber allem, das nicht in ihre gewohnte Umgebung passt, misstrauisch sind. Versuchen Sie also, sich mit langsamen Bewegungen und lautlos zu nähern. Heben Sie sich gegen den hinter Ihnen liegenden Horizont farblich geringstmöglich ab. Dies sind in der Regel naturnahe Farben wie Grün, Schwarz oder Camouflage.

Tipp für Freizeitpaddler:

Wenn Sie einfach nur ein paar erholsame Stunden auf Ihrem Boot erleben möchten und Ihre zu erkundende Umgebung keine besonderen Anforderungen an die Farbe Ihres Bootes stellt, so ist eine helle, weit sichtbare bzw. eine sich gegen Ihr Umfeld deutlich abhebende Bootsfarbe Ihre beste Wahl. Zu diesen Farben zählen z.B. Weiß, leuchtend Orange, Gelb sowie insbesondere leuchtend rote Boote.

Denken wir nun über den Vortrieb Ihres Bootes nach:

Unsere Schlauchboote sind nicht primär als Ruderboote vorgesehen (Ausnahme: Floh). Die mitgelieferten Ruder oder Stechpaddel sind für sehr kurze Touren, für Ab- und Anlegemanöver sowie für Notsituationen (z.B. Ausfall der Motorisierung) gedacht. Wir empfehlen daher, Schlauchboote, die mit einem Heckspiegel ausgestattet sind, für weitere Touren (länger als eine Stunde) mit einem Motor zu betreiben.

Um nun zu einer für Ihr Boot geeigneten Motorisierung zu kommen, stellen Sie sich bitte zunächst folgende Fragen:

1. Welche Gewässer sollen befahren werden?

a. Binnenseen
b. Kanäle
c. Flüsse
d. Küstennahe Gewässer

2. Handelt es sich um eine öffentliche Wasserstraße?
3. Dürfen motorisierte Boote benutzt werden?
4. Wenn ja, welche Art der Motorisierung darf benutzt werden?


a. Elektromotor
b. Verbrennungsmotor

5. Wie lang sollen Ihre Bootstouren sein (Dauer und Strecke)?
6. Welcher Art sind Ihre Bootstouren (z.B. Angeln, Naturbeobachtung, Spritztour)

Auf Binnengewässern, die keine öffentliche Wasserstraße darstellen, kommen Sie um den Einsatz eines elektrischen Außenbordmotors wahrscheinlich nicht herum. Gerade beim Angeln oder bei Naturbeobachtungen möchten Sie die Gewässer ja geräuschlos erkunden und Ihre Umgebung nicht durch laute Motorgeräusche verschrecken.

Entscheiden Sie sich für einen Elektromotor, so beachten Sie bitte, dass in den meisten Fällen nur Gel-Batterien für die Stromversorgung Ihres elektr. Außenbordmotors sowie andere Stromabnehmer (wie z.B. Bootsbeleuchtung) zugelassen sind.

Brauche ich einen Führerschein?

Führerscheinfreiheit bis 15 PS

Die neue Regelung, nach der Boote bis zu einer Leistung von 15 PS (11,03 KW) ohne amtlichen Sportbootführerschein gefahren werden dürfen, ist mit Wirkung vom 17. Oktober 2012 in Kraft getreten. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung ist nicht vorgesehen.

Die Regelung gilt auf allen Bundeswasserstraßen (binnen- wie seewärts) mit Ausnahme des Rheins. Welche Wasserstraßen zu den Bundeswasserstraßen gehören, ist dem Bundeswasserstraßengesetz zu entnehmen. Bei Unklarheiten geben die regional zuständigen Wasser- und Schifffahrtsämter Auskunft.

Im Binnenbereich gilt grundsätzlich ein Mindestalter von 16 Jahren. Im Seebereich gilt das Mindestalter von 16 Jahren erst ab einer Motorisierung von mehr als 3,68 KW/5 PS. Es bleibt damit bei der bisherigen Regelung, nach der im Seebereich auch Kinder und Jugendliche Boote bis 5 PS unter Aufsicht führen dürfen.
 
Bitte beachten Sie jedoch, dass Sie Ihr Schlauchboot bei einer Motorisierung ab 3 PS in Deutschland zulassen müssen. Dieses kann beim zuständigen Schifffahrtsamt oder auch über den ADAC erfolgen. Für die Anmeldung werden eine Konformitätserklärung des Schlauchbootes sowie ein Eigentumsnachweis des Bootes und des Außenbordmotors benötigt. Nur mit diesen Unterlagen können Sie Ihr Boot erfolgreich zulassen.

Betreiben Sie Ihr Boot mit einem Verbrennungsmotor, so machen Sie sich bitte auch darüber Gedanken, wie der Motor gesteuert werden soll. Für kleinere Motorisierungen ist die Pinnensteuerung die am weitesten verbreitete Art um Ihr Schlauchboot zu manövrieren.

Bei stärkerer Motorisierung kann eine Fernlenkung/ -Schaltung sinnvoll sein. Diese gewährleistet eine optimale Gewichtsverteilung im Schlauchboot, die eine sichere Gleitfahrt ermöglicht.

Für weitere Fragen kontaktieren Sie uns einfach.

Schließen wir mit kleinen Dingen, die die Bootspartie sicherer und angenehmer machen, ab:

Bitte benutzen Sie bei jeder Ausfahrt eine Schwimmweste! Nehmen Sie keine Personen mit an Bord Ihres Bootes, die nicht mit einer Schwimmweste ausgerüstet sind. Schwimmwesten müssen passen, d.h. sie dürfen keinesfalls zu groß sein und müssen auf Ihr Körpergewicht abgestimmt sein.

Für längere Touren kann es sinnvoll sein, ein paar Ersatzteile mitzuführen. Dazu zählen:

- Reparatur-Kit mit ausreichend Kleber und PVC-Material
- Ersatzventil
- Passender Pumpen-Adapter, um das Boot aufzupumpen
- Lenzventil (beim Anbringen eines schweren Außenborders kann es zu Kontakt mit dem Lenzventil
  kommen, welches beschädigt werden könnte)

 

Wie schön ist es, wenn man Vorsorge für den Fall der Fälle getroffen hat. Denn er tritt mit Sicherheit immer dann ein, wenn man ihn überhaupt nicht gebrauchen kann.

Sonstiges nützliches Zubehör für Ihr Schlauchboot:

- Beleuchtung/ Lichterführung mit BSH-Zulassung (an vielen Gewässern für die Dämmerung und Nachts   vorgeschrieben)
- Anker
- Bootsleine sinkend (als Ankerleine, gleitet gut durch die Hände)
- Bootsleine schwimmend (zum Festmachen des Bootes, z.B. im Hafen)
- Fender (vermeiden direkten Kontakt der Bootshaut mit dem Bootssteg oder der Kaimauer)
- Persenning (zur Abdeckung des Bootes gegen Regen und Verschmutzung)
- Schlauchbootleiter (auch ein Schlauchboot ist nach dem Baden nur schwer zu entern)
- Sitzbankpolster oder ein kleines Kissen (Ihr Allerwertester wird es Ihnen danken)
- Bugtasche (schafft Ordnung im Boot und verringert Stolperfallen)
- Sitzrolle aufblasbar (für zusätzliche Gäste im Boot)
- Slipräder oder Slipwagen (erleichtern das Bootshandling, insbesondere wenn man das Boot am Ufer allein bewegen muss)
 

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit unseren Erläuterungen einen kleinen Wegweiser zur Wahl Ihres Bootes geben konnten. Bitte kontaktieren Sie uns gern für all Ihre weiteren Fragestellungen!

Ihr mission-craft-Team

 

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